Lärm in den eigenen vier Wänden

Dröhnendes Schippern aus der Küche, hallende Musik aus den Kinderzimmern und schrille Bohrgeräusche aus Vaters Werkstatt – dabei hätten Sie jetzt gerade ein wichtiges Telefonat …
Bestimmt kennen Sie solche oder ähnliche Situationen aus Ihrem Zuhause. Was beim Lesen amüsant klingt, kann im Alltag die Nerven extrem strapazieren. Und nicht nur das – ein ständiger Krach kann Menschen krank machen! Aus diesem Grund möchte ich Sie in diesem Ratgeber auf das oftmals vernachlässigte Thema «Raumakustik» aufmerksam machen.
Bei Häusern und Wohnungen wird oft viel Geld in die Lage und Design investiert, währenddem die Akustik fast ganz vergessen geht. Immer häufiger werden auch Baustoffe mit glatten Oberflächen wie Glas, Metall und Steinplatten verwendet. Dies führt oftmals zu Akustikproblemen, die erst mit dem Einzug in das neue Eigen- heim bemerkt werden und die anfängliche Freude schnell trüben.


Es gilt zwischen Luft- und Körperschall zu unterscheiden.


Unter Luftschall versteht man Schallwellen, die sich über die Luft ausbreiten. Bei Körperschall hilft ein Festkörper den Schall zu verbreiten.
Häufiger Auslöser für Luftschall sind harte Böden, Betondecken, glatter Putz und Möbel mit harten Oberflächen. Auch moderne Grundrisse mit vielen offenen Räumen können dazu führen, dass sich Geräusche über mehrere Räume hinweg verbreiten. Als einfache Merkregel kann man sagen, dass der Schall sich überall dort ausbreitet, wo auch Luft durchströmt. Prüfen Sie also, wo sich bei Ihnen zuhause solche Schwachstellen befinden. Bei kleineren Problemen kann mit Textilien wie zum Beispiel Teppichen und Vorhängen, textilen Raumteilern oder Tapeten eine spürbare Verbesserung erreicht werden. Auch die Wahl der Möbel kann einen ent- scheidenden Einfluss auf die Raumakustik haben. Falls sich Geräusche über mehrere Zimmer hinweg verbreiten, kann dies an den Türen liegen. Ein Türplanet hilft hier Geräusche signifikant zu reduzieren. Ziehen Sie bei grösseren Veränderungen jedoch unbedingt einen Spezialisten bei. Es gilt die wesentlichen Ursachen für die ungünstige Akustik und Kosten/Nutzen zu verstehen.


Zudem besteht die Gefahr, dass sich Massnahmen zur Lärmreduzierung eventuell negativ auf andere Bereiche im Haus oder in der Wohnung auswirken können. So kann ein «Abdichten» von Räumen zum Zweck der Lärmreduzierung zu erheblichen Problemen im Bereich Regelung Raumtemperatur und Lüftung führen.
Ein Auslöser für Körperschall hingegen kann die Haustechnik sein. Geräte wie Wärme- und Umwälzpumpen oder starr verlegte Leitungen können Geräusche in einem ganzen Haus verteilen. Die Bausubstanz dient dabei als Klangkörper. Ebenfalls ein bekanntes Problem ist der Trittschall, der durch alte oder falsch verlegte Fussböden entsteht. Lärmemissionen verursacht durch Körperschall sind oftmals schwierig und nur mit hohen Kosten zu beheben. Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch hier einen Spezialisten beizuziehen.
Wenn Sie empfindlich auf Geräusche in dem eigenen Zuhause oder in Ihrem Büro sind, lohnt es sich auf jeden Fall einen erfahrenen Bauakustiker um Rat zu fragen. Sollten Sie kurz vor dem Kauf einer Wohnung oder eines Hauses stehen, gibt es die Möglichkeit, Messungen durchzuführen, um zu prüfen, ob die Liegenschaft Ihren persönlichen Anforderungen entspricht.

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